Elfe, die kleine Maus

Lustige Kindergeschichte über eine kleine Maus

Lustige Kindergeschichte zum Vorlesen

Elfe, die kleine Maus

Es ist sechs Uhr morgens, als die kleine Maus Elfe aus ihrem Loch die Nase heraus streckt und leckeren Geruch schnuppert.

Es ist der tägliche Kaffeeduft, der sie heute, sowie jeden Morgen mit guter Laune und einem Strahlen über beide Ohren aus ihrem gemütlichen Bettchen lockt, auch wenn es noch sehr früh ist, wie Elfe findet. 

Schnell ist sie munter und freut sich auf den bevorstehenden Tag. Die beiden Ohren spitz nach oben gerichtet, um zu lauschen, ob die Luft rein ist, horcht sie kurz hin und schwupp, flitzt sie in Windeseile über die Fliesen bis zum Tisch, wo schon das Frühstück für alle Familienmitglieder bereitsteht.

Aber etwas ist heute anders; nur was?

Elfe hat sich in einem großen Haus mit vier Familienmitgliedern ein kleines Nest hinter der Kommode in der Küche gebaut.

Direkt in der Küche, um sich den Weg zum Essen etwas zu verkürzen. Elfe ist nämlich etwas faul, musst Du wissen. Sie hat sich lange überlegt in welches Haus sie einziehen will, aber das hier schien ihr am gemütlichsten von allen.

Es gibt einen großen warmen Kaminofen, einen großen Garten, keine Katze und was aber am allerwichtigsten ist: eine große Küche mit einem großen, immer gefüllten Kühlschrank. 

Ihre Mutter hatte Elfe damals gesagt, sie solle sich ein Haus aussuchen, wo es Kinder gibt, denn da gibt es auch immer viele Leckereien! 

Fast keiner weiß, dass die kleine Maus in dem schönen Haus wohnt. Keiner außer Matteo, der kleinste Junge der Familie. 

Matteo ist acht und besucht die Maus immer, wenn keiner in der Küche ist. Einmal wären die beiden aber fast aufgeflogen. Matteo hatte sich zu dem winzigen Mauseloch bewegt und wollte sich schon bücken, um Elfe Käse vor das Loch zu legen, als die Mama in die Küche kam, um etwas aus dem Kühlschrank zu holen.

Da fragte die Mama: „Matteo, was machst Du da? Ist Dir etwas hinter die Kommode gefallen? Komm raus, es ist so schönes Wetter draußen“ und lief wieder in den Garten.

„Das war knapp, liebe Maus!“, sagte Matteo erleichtert und gab Elfe, die sich schnell in ihrem Mausehaus versteckt hatte, den Käse und rannte in den Garten. 

Matteo hatte Elfes Häuschen entdeckt, als er mit seinem Freund Jan in den Ferien gespielt hatte und sein kleiner Ball unter die Kommode gerollt war. Dieser war sonst immer mit einem Besenstiel zu befreien gewesen, aber hier war nichts zu machen, der Ball wollte einfach nicht hervorkommen.

Da haben die beiden Jungs die Kommode mit aller Kraft weggeschoben – und die Kommode war schwer, wenn man klein ist – und haben das kleine Loch entdeckt. 

Die beiden Jungs saßen den ganzen Nachmittag neben dem Loch und waren ganz leise, um herauszufinden, was in diesem winzigen Loch wohl sein mag.

Es dauerte gefühlte vier Stunden bis die kleine Maus die Nase aus dem Loch streckte, um wie immer zu riechen, ob die Luft rein ist. Und ob es da Käse gab. Natürlich waren die Jungs ganz, ganz still und so steckte die Maus auch den Kopf hinaus und erschrak, sehr als sie die beiden Jungs sah, die völlig verblüfft waren und es kaum glauben konnten. 

„Eine Maus!“, rief Matteo aufgeregt und rannte wie wild in der Küche herum. Zum Glück waren Mama und Papa gerade nicht da, weil sie bei der Nachbarin eingeladen waren. „Hey Jan, hast Du das auch gesehen?“, fragte er immer noch aufgewühlt.

„Na klar! Eine kleine, winzige Maus! Komm, lass uns Käse vor das Loch legen“, schlug Jan vor. „Käse? Warum Käse?“, fragte Matteo, der wohl noch etwas zu klein war, um zu wissen, wie sehr Mäuse Käse mögen. 

„Mäuse lieben Käse, das habe ich mal im Fernsehen gesehen“, antwortete Jan. „Okay, ich glaube, Mama hat Käse in den Kühlschrank getan, als sie gestern einkaufen war!“, sagte Matteo und rannte zum Kühlschrank. 

Die beiden holten Käse aus dem Kühlschrank und legten es der kleinen Maus vor das Loch. Es passierte nichts. Noch nicht. Jan und Matteo warteten geduldig und leise vor dem Loch, aber keine Maus kam und stibitzte den Käse weg. „Hm, ob sie wohl Angst hat?“, fragte Matteo.

„Ich glaube, wir haben sie erschreckt“, antwortete Jan. „Ich muss leider nach Hause jetzt. Aber ich komme morgen nochmals vorbei, dann schauen wir nach, ob der Käse weg ist“, sagte Jan.

Matteo konnte es am nächsten Tag kaum erwarten, bis die Mama morgens endlich zur Arbeit gegangen war. Die Oma, welche so lange Mama weg ist, immer auf Matteo aufpasst, hatte es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht.

Matteo krabbelte langsam neben die Kommode, schob sie ein kleines bisschen weg und sah, dass der Käse weg war. Er war völlig erstaunt, dass Jan recht hatte und die Maus den Käse gegessen hatte. Er konnte es kaum erwarten, Jan davon zu erzählen. 

Aufgeregt schaute Matteo im Sekundentakt auf die Uhr. Es war acht Uhr und Jan wollte jetzt kommen. Also müsste es jeden Moment an der Türe klingeln.