Kindergeschichte zur Einschulung
Der erste Schultag steht für Jonas an – eine Kindergeschichte zur Einschulung
„Der erste Schultag„
„Mama, darf ich den haben?“, fragt Jonas ganz aufgeregt. Er steht vor einem riesigen Regal voller Schulranzen und zeigt auf einen mit knallroten Rennautos. „Den will ich!“, ruft er begeistert und hüpft aufgeregt auf und ab. Seine Hände klatschen wild in der Luft – so sehr freut er sich.
„Na endlich!“, sagt Mama erleichtert und lächelt. Es ist schon der fünfte Laden, in dem sie nach einem Schulranzen für Jonas suchen. Bisher war einfach keiner dabei, der ihm wirklich gefallen hat.
Es gab Ranzen mit Dinos, Raketen, wilden Tieren und Comicfiguren – und natürlich viele, die Jonas sofort als „Mädchensachen“ abgetan hat. Besonders bei den pinken, glitzernden Ranzen mit Einhörnern rief er laut: „Iiiih, nein danke!“
Aber jetzt – jetzt hat Jonas den perfekten Schulranzen gefunden: mit Rennautos, so schnell wie Blitze! Für ihn ist klar: Dieser Ranzen wird ihn zum coolsten Jungen der ganzen Klasse machen!
Glücklich und ein bisschen kaputt von der ganzen Sucherei gehen Mama und Jonas zur Kasse.
Jonas ist sechs Jahre alt. Er hat freche Sommersprossen, ist fast immer gut gelaunt – und ziemlich schlau. Später will er mal Autoverkäufer werden. Aber nicht für irgendwelche Autos – **für die schnellsten Rennautos überhaupt!** Die, die er immer mit Papa auf der Rennbahn anschaut.
Dafür will Jonas jetzt in die Schule gehen. Lesen, Schreiben, Rechnen lernen – und später richtig viel Geld verdienen. So ist sein Plan.
Zuhause angekommen, stürmt Jonas in sein Zimmer. Er will alles anziehen, was er für den ersten Schultag mit Mama ausgesucht hat – inklusive Schulranzen! „Nicht gucken, bis ich fertig bin!“, ruft er im Vorbeirennen seiner Familie zu.
Er kämmt sich die Haare ganz ordentlich zu einem Mittelscheitel, zieht seine Lieblingsjeans an, ein Poloshirt und – ganz wichtig – seine Turnschuhe mit bunten Punkten. Die sehen aus wie kleine Luftballons. Jonas liebt Turnschuhe! Er hat welche mit blinkenden Lichtern – und natürlich auch mit Rennautos.
Jetzt noch die neue blaue Jacke an, Schulranzen auf den Rücken – und schon kommt Jonas die Treppe herunter. „Na, wie sehe ich aus?“, fragt er stolz.
„Toll!“, sagt Papa. Mama nickt begeistert. Hanna lacht: „Zum Knuddeln süß!“ – „Ich bin nicht süß!“, protestiert Jonas. „Ich bin jetzt ein Schulkind!“
Die Familie lebt in einem kleinen Haus in einer ruhigen Siedlung, in der viele Kinder wohnen. Zwei von Jonas’ besten Freunden aus der Nachbarschaft werden mit ihm zusammen eingeschult. Das freut ihn besonders.
Jonas kann es kaum erwarten. Lesen, Schreiben, Rechnen – all das will er lernen! Papa rechnet mit ihm manchmal schon ein bisschen. „Zwei plus zwei“ kann Jonas längst – und darauf ist er ziemlich stolz.
Doch ein paar Tage vor der Einschulung bekommt er plötzlich ein mulmiges Gefühl. Er geht zu Hanna: „Du, Hanna… ist Schule eigentlich schlimm? Muss ich Angst haben?“ – „Wieso denn?“, fragt sie erstaunt. – „Na, mein Freund Peter sagt, seine Schwester wurde mal ausgelacht…“
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