Schulgeschichte für Kinder
Kindergeschichte für die Schule über Mut
Max, der Maulwurf traut sich heute eine ganz besondere Frage zu stellen. Welche das sein wird? Eine Geschichte über Mut in der Schule.
„Max Maulwurf hat eine Frage“
Wie jeden morgen buddelt sich Max Maulwurf aus seinem Erdloch, um in die Schule zu laufen.
Seinen voll bepackter Schulranzen quetscht er ebenfalls mühevoll durch den schmalen Gang und rückt seine große Brille zurecht.
Er schaut auf die Uhr – oh nein, er ist spät dran.
Nur ein paar Minuten entfernt, treffen sich die Tierkinder in der Waldschule, wo die Lehrerin, Frau Eule, sie bereits erwartet.
Sie hat schon ihren Zeigestab in der Hand und holt die Kreide aus ihrer Tasche.
Max kommt gerade noch rechtzeitig an. Sein Platz ist zwischen Igel Pep und Dachs Ferdi.
„Es geht los, Kinder! Seid ihr bereit?“, ruft Frau Eule fröhlich. Alle Tierkinder jubeln ihr zu.
Max freut sich zwar auf den Schultag, aber er hat auch ein bisschen Angst. Vor allem vor dem Matheunterricht. Denn ganz oft kann er Frau Eules Schrift auf der Tafel kaum erkennen.
Er braucht dann sehr lange für die Aufgaben und traut sich nicht, nachzufragen.
Er will auf keinen Fall, dass die anderen über ihn lachen.
Und seine große Brille ist ihm sowieso schon peinlich.
Am meisten aber freut er sich, wenn er trotzdem am Ende die richtige Lösung findet.
Heute schreibt Frau Eule eine Aufgabe an die Tafel:
„Drei Hasen haben jeweils zwei Möhren – wie viele Möhren sind das zusammen?“
„Fünf“, ruft das flinke Eichhörnchen sofort. Alle Kinder kichern laut.
Frau Eule schüttelt sanft den Kopf. „Das ist leider nicht richtig. Rechne noch einmal ganz genau.“
Max starrt auf die Tafel.
Bis er die Zahlen erkennen kann, dauert es.
„Drei Hasen … zwei Möhren … äh … sechs?“ Aber dann wird er unsicher.
„Was, wenn es falsch ist? Was, wenn alle lachen? Vielleicht habe ich mich verlesen…“, zweifelt er.
Er rückt seine Brille höher und schaut noch einmal hin.
Neben ihm hebt der Dachs die Pfote.
„Sechs Möhren!“, ruft er stolz.
„Ganz genau!“, lobt ihn Frau Eule.
Max seufzt leise: „Ich hätte es gewusst … aber ich hab mich nicht getraut.“
Am nächsten Tag schreibt Frau Eule eine neue Frage an die Tafel:
„Wie viele Beine haben zwei Spinnen zusammen?“
Max‘ Herz klopft.
Er rückt seine Brille zurecht. Die Wörter erkennt er kaum – aber er hat gut zugehört, als Frau Eule die Aufgabe laut vorgelesen hat.
Er ist sich sicher: Diesmal weiß er es!
